Buchempfehlungen

Im Folgenden ein paar Bücher, die mich auf dem Weg begleitet haben.

Was Bücher zum Erlernen des Yoga betrifft gibt es derart viele, und ständig neue, dass ich nur die von André van Lysebeth besonders hervorheben möchte. Der war einer der Pioniere des Yoga in Europa, alle seine Bücher sind zeitlos gut.

Zuerst die Bücher, die sich im engeren Sinne mit Yoga, Meditation, dem menschlichen Bewußtsein beschäftigen, ob es nun Sachbücher oder Belletristik ist:

Hermann Hesse: Siddharta

Hermann Hesse ist Literaturnobelpreisträger, und das ist eines seiner bekanntesten Werke. Leicht zu lesen wie ein Märchen, und zugleich tiefgründig wie Philosophie.

Cai Pfannstiel: Handbuch Yoga

Ein handlicher Überblick über Yoga, geordnet wie ein Nachschlagewerk

Peter Russell: Die erwachende Erde

Ein Physiker erkennt und erklärt einleuchtend die Zusammenhänge zwischen westlichem und östlichem Denken, die Entwicklungsmöglichkeiten der Menschheit, die Probleme und deren mögliche Überwindung.

Karl Gjellerup: Der Pilger Kamanita

Auch wieder von einem Nobelpreisträger geschrieben. Ein Däne, der auf deutsch geschrieben hat, in Dresden gelebt hat und gestorben ist. War lange Zeit etwas vergessen, dann wiederentdeckt. Eine Art göttliche Komödie, eine Lebensgeschichte zur Zeit des Buddha, zugleich Liebesroman, Räuberpistole, Legendenroman.

Swami Yogananda: Autobiographie eines Yogi

Der erste Yogi, der sich dauerhaft in der westlichen Welt niederließ, war der bengalische Meister Swami Yogananda. Sehr eindrucksvoller Lebensbericht.

Ken Wilber: Mut und Gnade

Der „Einstein des Bewußtseins“, Ken Wilber, ein amerikanischer Philosoph, beschreibt in diesem Buch, welches er mit seiner damaligen Frau Treya geschrieben hat, zwei Jahre ihres Lebens. Die beiden hatten sich in großer Liebe zusammengefunden, doch schon kurz nach der Hochzeit war bei ihr Krebs diagnostiziert worden. Ihr Kampf, ihr gemeinsames Leben, ihre Liebe, aber auch ihre zwar tiefsinnige, aber auch sehr alltagstaugliche „integrale Philosophie“ (dazu an anderer Stelle mehr), ihr Sterben, und trotz allem Leidens, die alles überwindende Liebe. Sehr berührend.

Eben Alexander: Blick in die Ewigkeit

Ein amerikanischer Neurochirurg, internationale Kapazität seines Fachs, erlebt eine Nahtoderfahrung, die sein ganzes Weltbild umstürzt. Vorher ungläubiger Skeptiker, erlebt sein Bewußtsein intensiv, während nachweislich sein Großhirn im tiefen Koma liegt. Er erkennt Dinge über Zeit und Raum hinweg, erlebt eine unendliche Liebe, weiß mit absoluter Klarheit, dass der Tod nicht das Ende ist.

Irvin Yalom: Die Schopenhauer-Kur

Geschrieben von einem amerikanischen Psychologieprofessor, der zugleich begnadeter Erzähler ist, eine spannende Geschichte über menschliche Entwicklung, über Leben und Tod, über Freiheit und Verantwortung.

Pyar Troll-Rauch: Reise ins Nichts

Eine deutsche Ärztin, zugleich „spirituelle Lehrerin“, erzählt die Geschichte ihre „Erwachens“ („Buddha“ ist übrigens kein Name, sondern heißt übersetzt „der Erwachte“)

Satyananda (Jörg Andrees Elten): Ganz entspannt im Hier und Jetzt

Ein Reporter des „Stern“ hat in den 70ern drei Reportagen in Indien zu erledigen. Eine davon führt in nach Poona, Südindien, wo er Osho, einem „erleuchteten“ Meister begegnet. Und aus Jörg Andrees Elten wird „Satyananda“, aus dem Reporter mit 10.000-DM-Monatsgehalt, mit Mercedes-Dienstwagen und Galadinners mit Satatschefs und Hollywoodprominenten wird der „Ashram“-Bewohner, der in einer Bambushütte wohnt, Dinge erlebt, von denen er nicht zu träumen gewagt hätte, und der glücklicher ist als je zuvor. Die Sensation der 70er Jahre.

Shai Tubali: Entdecke Deine Chakra-Persönlichkeit

Ein junger israelischer Meister erklärt sehr anschaulich ein psychologisches System des charakterlichen Typisierung des Menschen. Zugleich sehr unterhaltsam geschrieben.

Aldous Huxley: Die Pforten der Wahrnehmung

Ein Buch, das Weltgeschichte geschrieben hat. Aldous Huxley, brillianter englischer Gesellschaftskritiker, eher skeptisch, rational, analytisch von der Charakterstruktur, beschreibt tiefe mystische Erfahrungen.

Die vier edlen Wahrheiten

Ein Buch, das schon zu DDR-Zeiten im Reclam-Verlag erschienen ist und viele der wichtigsten Gespräche und Begebenheiten im Leben des Buddha schildert. Mit vielen Hintergrunderklärungen.

Ajahn Brahm: Die Kuh, die weinte

Ein englischer Physiker, Cambridgeabsolvent, wird Mönch im thailändischen Dschungel, und später Abt eines Klosters in Australien. Witzige und zugleich tiefgründige Geschichten und Anekdoten aus seinem Leben. Mal zum Lachen komisch, dann wieder tief berührend.

Marion Küstenmacher, Tilmann Haberer, und Werner Tiki Küstenmacher: Gott 9.0

Drei protestantische Pastoren (der letztgenannte zugleich Zeichner und Bestsellerautor) mit ihrem fulminanten Buch über Stufen menschlichen Bewußtseins, deren Verständnis, und wie wir damit uns  selbst und andere besser verstehen. Auch auf Facebook sehr interessante Gespräche einer Gruppe mit diesem Namen.

Wolf Singer und Matthieu Ricard: Hirnforschung und Meditation. Ein Dialog.

Zwei Meister ihres Fachs, der eine Leiter eines Max-Planck-Instituts für Hirnforschung, der andere ehemals hochbegabter Genetiker (der Doktorvater war Nobelpreisträger, er berechtigte ebenfalls zu solchen Hoffnungen), dann buddhistischer Mönch aus dem engeren Umfeld des Dalai Lama, im Dialog. Spannend.

Hier eine Liste weniger „spiritueller“, aber meiner Meinung nach ebenso wunderbarer Bücher:

Hans Rosling: Factfulness

Hans Rosling war ein schwedischer Medizinprofessor, der jahrelang der einzige Arzt für 100.000 Patienten im ländlichen Angola war. Später hat er für die WHO gearbeitet, und gesehen, wie schnell und wie stark sich viele Dinge zum Besseren geändert haben – weniger Armut, Hunger, Kriege, Seuchen weltweit, als kontinuierliche Entwicklung des 20./21. Jahrhunderts. Nur wir nehmen des nicht wahr, die öffentliche Wahrnehmung ist ganz anders, aus verschiedenen Gründen. Er sagt nicht, dass alles gut ist – aber das sehr, sehr viel um vieles besser geworden ist, und belegt das eindrucksvoll mit Zahlen, Statistiken und Anekdoten. Und er glaubt, dass es noch besser werden kann.

Frank Schätzing: Der Schwarm

Einer der spannendsten Romane, die ich je gelesen habe. Was wäre, wenn…es intelligentes Leben nicht nur bei uns, oder in den Weiten des Kosmos, gibt, sondern auch in den Tiefen der See? Das Leben dort ist um Hunderte Millionen Jahre älter als das auf dem Land, bzw. die relativ kurze Geschichte der Menschheit? Und was, wenn diese intelligenten Wesen genug haben von Ozeanvermüllung, Versauerung, Verschmutzung, Leerfischung und uns ohne Kriegserklärung plötzlich mit Katastrophen überziehen? Mit Tsunamis, bösartig gewordenen Haien und Walen, verschwundenen Fischschwärmen, zerstörten Tiefseekabeln, mit Krabbenschwärmen mit tödlichen Mikroben…? Zwar eine Fantasie, aber jahrelange Recherche als Taucher und bei wissenschaftlichen Instituten und Forschern hat einen aufregenden, das Wissen erweiternden Ökothriller erschaffen.

Michail Bulgakow: Der Meister und Margarita

Der Teufel feiert einmal im Jahr einen großen Ball, immer bei einer Dame, die Margot oder Margarita o.ä. heißt. Nun kommt er ausgerechnet in das Moskau der 20er Jahre, stiftet Chaos und Verwirrung, und siehe da, die neuen sozialistischen Menschen sind gar nicht so neu, sondern haben ihre alten Schwächen behalten. Bulgakow war gezwungen, den Nobelpreis für sein Werk abzulehnen.

Yuval Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit

Yuval Harari, ein israelischer Historiker, hat mit einer Reihe von Büchern, als Vortragsredner und Kämpfer für ein demokratisches, liberales Israel von sich reden gemacht. Hier wird die Geschichte des Homo sapiens, wie wir sie vielleicht noch nicht kennen, geschildert. Mit unseren guten und schlechten Seiten. Auch als graphic novel erhältlich.

Timothy Snyder: Über Tyrannei

Timothy Snyder, ein amerikanischer Historiker, hat ebenfalls mehrere international viel beachtete Bücher geschrieben. Dieses ist sein kürzestes, aber vielleicht bekanntestes. Schildert, wie sich freie Gesellschaften auf die schiefe Bahn begeben, und in Unfreiheit und Tyrannei enden. Lügen, Verschwörungserzählungen, Propaganda, Fake News, Gleichgültigkeit, falsch verstandener Glaube oder Patriotismus begleiten diesen Weg. Wie passiert das, was sind die Merkmale, was kann jeder Einzelne tun? Als Antwort auf den Wahlsieg Trumps und das Abdriften anderer Länder von der Demokratie zur Diktatur geschrieben.

Und Snyder ist nicht „nur“ Historiker, sondern auch praktischer Philosoph. Macht sich viele tiefgründige Gedanken über Freiheit und Verantwortung, Macht und Ohnmacht, Recht und Unrecht, Wahrheit und Lüge. Vielleicht auf ähnliche Weise wie Harald Lesch ein genialer Welterklärer, nur der eine natur- und der andere historisch/geisteswissenschaftlich orientiert

Hans Kruppa: Das Zauberbuch

Ein wunderschönes, kleines Buch, in einem fiktiven Land handelnd, in dem man unschwer Indien erkennt. Ein großer Meister ist gestorben und hat ein Vermächtnis hinterlassen: ein Zauberbuch, dass jedem ehrliche Antworten über sich selbst, den Sinn des Lebens, Wahrheit und Unwahrheit, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, gibt. Alsbald wird es zum Spielball von Begehrlichkeiten, es wird gestohlen und soll zerstört werden, ein machthungriger König raubt es und verliert es doch wieder…wie ein Märchen geschrieben, aber ganz tiefgründig und berührend.

Hans Kruppa: Das Geschenk der Sterne

China im 4. Jahrhundert vor unserer Zeit: Als der bedeutende Philosoph Tschuang Tse von einem Spaziergang nach Hause kommt, erwartet ihn ein junger Mann mit dem Befehl, ihn zu töten. Doch Tschuang Tse zeigt nicht die geringste Angst vor dem Tod. Die Begegnung mit dem Weisen verwandelt den vermeintlichen Attentäter von Grund auf und ebnet ihm den Weg zu seinem wahren Selbst und zu der Liebe, die eine junge Frau mit einer geheimnisvollen Gabe in ihm erweckt. Zu dritt begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise. (Beschreibung aus Wikipedia entnommen)

Stefan Zweig: Joseph Fouche

Stefan Zweig beschreibt hier in seiner unnachahmlichen Art ein Politikerleben des 18./19. Jahrhundert. Der Typ ohne moralische Skrupel. Hochintelligent, aber machthungrig. Überlebt einander tödlich verfeindete politische Systeme, immer im Zentrum der Macht als einer der wichtigsten Minister: in der französischen Revolution, dem „Direktorium“, unter Napoleons erster Herrschaft, im wiedereingesetzte Königtum der Bourbonen, erneut bei Napoleon, dann wieder bei den Bourbonen. Das wäre genauso, wie wenn ein deutscher Politiker unter Bismarck, in der Weimarer Republik, bei Nazis, Kommunisten, Bonner und Berliner Republik immer an führender Stelle gestanden hätte.